Randsportarten mit einer goldenen Zukunft

Neben den bekannten und beliebten Sportarten, wie Fußball, Tennis, Basketball, Handball und Hockey, gibt es zahlreiche weniger populäre Randsportarten. Solche Sportarten haben ihre Anhänger und Fans, der große Publikumserfolg fehlt ihnen jedoch. Wenn man sich zum Beispiel die Sportarten anschaut, die bei den Olympischen Spielen vertreten sind anschaut, stellt man fest, dass sich diese Sportarten im Laufe der Zeit häufig geändert haben. Sportarten, welche anfangs als exotische Randsportarten angesehen wurden, haben sich zu populären Sportarten entwickelt, während ehemals beliebte Sportarten keine Anhänger mehr haben. So verschwand das Tauziehen zum Beispiel aus der Liste der Olympischen Spiele und auch aus dem Blickwinkel der Sportzuschauer. Hier einige weitere Beispiele:

Der Golfsport

Noch in den 1980er Jahren war der Golfsport als exotische Sportart für elitäre Besserverdiener verschrien. Sportler anderer Sportarten erklärten, dass man den Golfsport nicht als Sportart ernst nehmen könne, und Umweltschützer protestierten gegen die Errichtung von Golfplätzen, weil sich dort die Natur nicht entfalten könne. Die Vorurteile über diesen Sport hielten sich viele Jahre, und Ausrüstung, Mitgliedschaft in einem Golfclub und die verschiedenen Gebühren beim Golf sorgten dafür, dass sich wirklich nur wohlhabende Spieler diesen Sport leisten konnten. Dies hat sich jedoch inzwischen deutlich geändert. Inzwischen hat der Deutsche Golf Verband allein 640.000 Mitglieder, welche auf 860 Golfplätzen in Deutschland spielen. Die ehemalige Randsportart hat sich also zu einem Breitensport entwickelt, der inzwischen sogar zur Disziplin bei Olympischen Spielen geworden ist.

E-Sports

Bei den sogenannten E-Sports handelt es sich um Computerspiele, welche von Spielern professionell oder semiprofessionell gespielt werden. Die Spieler treten dabei gegeneinander an und messen ihre Fähigkeiten in dem jeweiligen Spiel. Dies wird als E-Sport bezeichnet. Durch zahlreiche Gelegenheitsspieler haben die E-Sportler viele Fans, die solchen E-Sport-Turnieren als Zuschauer beiwohnen, Eintrittsgelder für Veranstaltungen im E-Sport bezahlen, Fan-Artikel kaufen usw., wodurch auch ein mediales Interesse generiert wird. Die E-Sportler, die um Preisgelder im Millionenbereich spielen, verfügen über Sponsorenverträge, fahren zu Trainingscamps und tun viele Dinge, die Sportler anderer Disziplinen auch tun. Obwohl E-Sports nur von einer sehr kleinen Gruppe ernsthaft betrieben wird, ist hier eine neue Art von Sport entstanden, der aber großes öffentliches Interesse erfährt. Dies wiederum könnte bald dazu führen, dass sich der E-Sport von einer Randsportart zu einer ernsthaften Massensportart entwickelt.

Tauziehen

Das Tauziehen hat eine lange Tradition als Mannschaftssport und war in den Jahren von 1900 bis 1920 sogar als Disziplin bei den Olympischen Spielern vertreten. Obwohl es in Deutschland, Österreich und der Schweiz immer noch organisierte Sportwettbewerbe in dieser Disziplin gibt und auch Landesmeisterschaften ausgetragen werden, hat der Sport viel von seinem ehemaligen Glanz verloren. So gibt es nur sehr wenige aktive Sportler beim Tauziehen, das Zuschauerinteresse ist sehr übersichtlich und Presseberichte gibt es, wenn überhaupt, nur auf lokaler Ebene. Das Tauziehen ist ein gutes Beispiel dafür, wie eine Sportart stark an Bedeutung verlieren kann und zu einer Randsportart wird.

Sportschießen

Zu behaupten, dass das Sportschießen in Deutschland eine Randsportart sei, dürfte auf den ersten Blick keinen Widerspruch provozieren. Wettbewerbe in den zahlreichen Disziplinen des Sportschießens locken kaum Zuschauer an und Berichte über diese Sportart sind in den Medien nur sehr selten zu finden. Der Sport hat keine berühmten Stars hervorgebracht und spielt im Leben der meisten Menschen keine Rolle. Tatsache ist allerdings, dass der Schießsport seit langem als Disziplin bei den Olympischen Spielen vertreten ist und der Deutsche Schützenbund als größter Schützenverband in Deutschland ca. 1,4 Millionen Mitglieder zählt. Daher kann man beim Sportschießen nicht von einer Randsportart sprechen.