Der Gedanken-Sport

Sport ist ein Begriff, der mittlerweile breit gefächert ist. Neben vielen Sportarten, die den menschlichen Körper an seine Grenzen bringen können, haben sich auch einige sportliche Aktivitäten etabliert, die sich weniger durch physische Anstrengung auszeichnen. Stattdessen werden Menschen vor geistige Herausforderungen gestellt, und es werden Dinge wie Konzentrationsfähigkeit und vorausschauendes Denken abverlangt. Sowohl für diejenigen, die Sport lieben, als auch für eher unsportliche Menschen kann dies durchaus reizvoll sein.

Schach

Ein bekanntes Beispiel dafür ist das Brettspiel Schach. Es ist der ganzen Welt ein Begriff und ist auf kultureller Ebene tief mit der menschlichen Geschichte verbunden. In Deutschland ist das Schachspiel als offizielle Sportart anerkannt, da der Deutsche Schachbund (der sich aus siebzehn Landesverbänden zusammensetzt) sowohl Mitglied im Deutschen Sportbund war als auch heute Mitglied in der nachfolgenden Organisation – dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) – ist.

Die Geschichte dieses Spiels geht bis ins Mittelalter zurück. Doch zur damaligen Zeit wurde Schach eher als Ritterspiel und Bildungsmittel angesehen. Im Jahre 1977 sprach der Präsident des Deutschen Sportbundes, Willi Weyer, davon, dass gerade im Turnierbetrieb das Brettspiel definitiv als Sport zu betrachten sei und zwischen diesem und herkömmlichen Sportarten viele Gemeinsamkeiten bestehen würden.

E-Sport

Ein Phänomen, das im Vergleich zum Schachspiel noch keine lange Historie hinter sich hat, aber dennoch auf der ganzen Welt regelmäßig Millionen Fans in seinen Bann zieht. Unter elektronischem Sport (E-Sport) versteht man den sportlichen Wettkampf in Computer- und Videospielen. Ausgetragen werden Partien im Regelfall im Mehrspielermodus eines Computerspiels, in dem dann entweder zwei Teams oder zwei einzelne Athleten nach verschiedensten Regelwerken (je nach Spiel) gegeneinander antreten.

Neben der Meisterung des eigentlichen Spiels müssen E-Sportler verschiedene geistige und motorische Fähigkeiten mitbringen. Beispielsweise sind eine gute Reaktionsgeschwindigkeit und Hand-Augen-Koordination von großem Wert. Darüber hinaus zählen noch Dinge wie räumliches Orientierungsvermögen und laterales Denken zu den Anforderungen. Obwohl sich der E-Sport in seinen körperlichen Anforderungen kaum von denen des Schachspiels unterscheidet, weigert sich der DOSB bis heute, den E-Sport als offizielle Sportart in Deutschland anzuerkennen.